Zur Zeit berichten Anwohner:innen, dass erneut massiv rechtsextreme Symbole wie Hakenkreuze und SS-Runen in Süd-Neukölln geschmiert würden. In Britz dokumentierte ein Twitternutzer etwa an der Ecke Rotkehlchenweg/ Grüner Weg und am Grünlingweg diverse Schmierereien an Stromkästen und Mülleimern, einige seien von Anwohner:innen entfernt worden. Ein weiterer Anwohner spricht von Hakenkreuzschmierereien an einer Bushaltestelle in der Blaschkoallee sowie Radkreuzen und der Buchstabenkombination ANB – die für die Neonazi-Gruppe „Autonome Nationalisten Berlin“ steht, an der Franz-Körner-Straße/Ecke Rungiusstraße. Die Liste ließe sich sicherlich weiter fortsetzen, ob die illegalen Schmierereien angezeigt wurden ist unklar. Eine bei der Polizei angefragte Auflistung aktueller Vorkommnisse tragen wir kommende Woche an dieser Stelle nach.
Quelle: Tagesspiegel Leute, Berlin-Neukölln vom 23.02.2022
Rechtsextreme verbreiten nicht nur im Süden Neuköllns, sondern beispielsweise auch rund um die Hermannstraße regelmäßig Sticker und Schmierereien, um ihre (vermeintliche) Präsenz zu zeigen und insbesondere linke und Menschen mit Migrationshintergrund einzuschüchtern. Häufig stecken hinter der Aktionen Einzelpersonen. Aktiv ist auch die rechtsextreme Kleinstpartei „Dritter Weg“, der sich unter anderem einer der Hauptverdächtigen der Anschlagsserie, Ex-NPD-Kader Sebastian T., angeschlossen hat. Das Register Neukölln dokumentierte allein im Januar sieben Flyeraktionen des Dritten Weges unter anderem im Reuterkiez, Harzer Kiez und der Hufeisensiedlung. In der Vergangenheit war auch Sebastian T. mehrfach an diesen Flyeraktionen beteiligt.